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Das Schultheater Netzwerk Marburg|Gießen 

  • ellenstork
  • 13. Okt.
  • 2 Min. Lesezeit

Seit August 2024 arbeite ich als abgeordnete Lehrkraft im Schultheater Netzwerk Marburg|Gießen mit. Hier möchte ich einen kleinen Einblick in die Arbeit dieses Netzwerkes geben.

Auch das Feld des Schultheaters hat sich in den letzten 20 Jahren enorm entwickelt und hat an Bedeutung gewonnen. Dennoch sind wir noch weit davon entfernt, dass alle Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit haben Theater zu spielen, Theater zu sehen und sich mit Theater auseinanderzusetzen. Da dies noch nicht so ist, heißt es weiter arbeiten, entwickeln, sich vernetzen. Dafür sind Schultheaternetzwerke da. In Kassel gibt es eins mit „Spielort“, in Frankfurt mit dem „Schultheater Studio“, hier in der Mitte war es lange ruhig. Aber nun gibt es eins – das Schultheater Netzwerk Marburg|Gießen. Da eigene Räumlichkeiten bisher nicht realisierbar waren, wurde 2023 ein dezentrales Netzwerk als Kooperation zwischen den Städten Marburg und Gießen und dem Hessischen Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen (HMKB) gegründet. Finanziert wird das Netzwerk aus städtischen Mitteln der beiden Partnerstädte und mit Abordnungsstunden vom HMKB. Unter der Trägerschaft der Gießen@Schule gGmbH arbeiten 3 abgeordnete Lehrkräfte und zwei Projektkoordinatorinnen aus den Bereichen Theater und Sozialarbeit im multiprofessionalen Team zusammen. Begleitet und beraten werden wir vom Büro Kulturelle Bildung des HMKB. Das Schultheater Netzwerk Marburg|Gießen ist noch jung und durch strukturelle Änderungen müssen wir uns immer wieder neu anpassen. Dennoch haben sich in den zwei Jahren einige Strukturen bereits ausgebildet, die unsere Ziele wiederspiegeln.

Was wollen wir?

Ein grundlegendes Ziel ist – der Name verrät es – die Stärkung des Schultheaters durch die Schaffung von Infrastrukturen und Instrumenten. Darüber hinaus wollen wir Angebote aus dem Bereich der darstellenden Künste schaffen, die den Schulen leichte Zugänge ermöglichen und Lust auf „mehr davon“ machen. Des Weiteren haben wir uns die Vernetzung der Akteur:innen im Feld, wie Lehrkräfte, Theater, freischaffende Künstler:innen, andere Anbieter:innen im Bereich der Kulturellen Bildung und Politik zum Ziel gesetzt.

Und wie machen wir das?

Wir organisieren in jeden Schulhalbjahr einen Fachtag Schultheater. Dieser bietet Möglichkeiten für Information, Austausch und Vernetzung und beinhaltet Weiterbildung in Form von mehrstündigen Workshops. An den Fachtagen nehmen vorwiegend Lehrkräfte, aber auch Vermittler:innen der Theaterhäuser (Stadttheater Gießen und Hessisches Landestheater Marburg) und freischaffende Künstler:innen teil. So versuchen wir die Fachtage immer mehr für außerschulische Partner:innen zu öffnen.

Einmal im Jahr organisieren wir einen Thementag. Nach einem künstlerischen Input, haben Schüler:innen hier die Möglichkeit sich in Workshops mit einem Thema kreativ auseinanderzusetzen. Im letzten Jahr gab es bspw. zum Thema „Happy Birthday Grundgesetz! – Was sind mir Grundrechte wert?“ ein Kurztheaterstück von Tino Leo und anschließend verschiedene Workshops aus den Bereichen Theater, Tanz und Grafitti.

Neben diesen größeren Veranstaltungen bauen wir nach und nach einen Pool von Angeboten und Workshops auf, die Schulen bei uns buchen können. Diese Angebote werden von freischaffenden Künstler:innen und vom HLTM durchgeführt. Dabei gibt es Angebote, welche speziell auf die Bedarfe von Schultheater ausgerichtet sind, wie bspw. einen Technikworkshop, und Angebote, die mit Methoden der darstellenden Künste die Kulturelle Bildung in Schulen allgemein stärken wollen, wie „Tanz in der Grundschule“. Diese Angebote sind für Schulen leicht zugänglich und können Impulse setzen. Wenn dadurch die Lust auf mehr geweckt wird, beraten wir Schulen und Lehrkräfte und vermitteln andere Angebote oder stellen die nötigen Kontakte her. Wir verstehen uns als Schnittstelle zwischen Schule, Theater, außerschulischen Akteur:innen im Feld der Kulturellen Bildung und der Politik.

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